Westliches Mexiko
Kultur der Nayarit, 100 v. Chr. - 250 n. Chr.
Trägerin mehrfarbiger Keramikschalen
Diese Trägerin mehrfarbiger Keramikschalen hat die Maßen 20,3 x 11,3 cm.
Zustand: Restaurierung des linken Arms, kleiner Makel an einem der Armbänder.
Provenienz: Ehemalige private Sammlung außerhalb Europas.
Keramik mit ziegelroten, cremeweißen und schwarzen Zierfarben. Die Statuette stellt eine Frau dar, die mit angewinkelten Beinen in einer opfernden Haltung sitzt. Beide Arme laufen entlang des
Körpers
und haben jeweils zwei Armbänder, wobei jede Hand eine Schale mit Opfergaben hält. Der massive Körper zeichnet sich durch eine flache Brust und einen gerundeten Bauch aus. Das
unverhältnismäßige
Gesicht ist durch zwei große Augen gekennzeichnet, die eine lange, mit zwei Ringen verzierte, adlergroße Nase umrahmen. Der obere Teil des Kopfes ist mit einem breiten Band verziert, welches
Pigmentflecken aufweist. Die Ohren werden mittels zwei großen Scheiben dargestellt, die durch cremefarbene Punkte verziert sind. Der kreisförmig geöffnete Mund lässt vermuten, dass der
Charakter
seine Opfergaben mit einem Gebet oder einem Lied begleitet. Eine große, mit weißen Punkten verzierte Halskette ist um den Hals gelegt.
Backloch auf der Oberseite des Schädels.
Diese Art von Statuetten der Nayarit-Kultur stammt, wie die der Colima- und Jalisco-Völker, aus den Brunnengräbern die sich zwischen 100 v. Chr. und 250 n. Chr. im Westen Mexikos entwickelten.
Die
Besonderheit dieser Kulturen bestand darin, dass sie unter ihren Häusern Gräber bauten. Es handelt sich um einen langen vertikalen Schacht oder Brunnen, welcher die Oberfläche, das Haus der
Familie,
mit dem unterhalb der Erde liegenden Familiengrab verband.
Die Opfergaben aus den Brunnengräbern bestanden aus Keramikstatuetten, welche uns einen Einblick in die Vielfalt der Bräuche der damaligen Zeit gewährt.